Ratzingers Thesen
Viele hatten Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI. wegen seiner intellektuellen Redlichkeit wenn nicht gerade bewundert, so doch zumindest geschätzt. Es zeigt sich aber zunehmend, dass man es bei Ratzinger vielleicht doch mit einem Wolf im Schafspelz zu tun hat.
Einige vom Papst selbst vorgetragene oder doch zumindest autorisierte Thesen sollen hier festgehalten werden:
1. Der Islam hat nichts Neues oder wenn überhaupt nur Gewalt hervorgebracht.
So der Tenor des berüchtigten Zitats aus der Regensburger Rede Benedikts. Zwar zitierte er hier nur den byzantinischen Kaiser Manuel II., doch Benedikt hätte sich in seiner Funktion als Papst einer solchen Äußerung enthalten müssen.
2. Die lateinamerikanischen Ureinwohner wurden nicht zwangsweise christianisiert.
Dies ist eine glatte und unverschämte Lüge Benedikts, die die grausame Politik der spanischen Conquistadores und ihrer Missionare abstreitet!
3. Nur die katholische Kirche ist eine "Kirche" im eigentlichen Sinne - für Protestanten und Orthodoxe gilt dies nicht.
Dies ist die jüngste von Benedikt autorisierte These. Wer von Protestanten fordert, das Primat des Papstes über alle Christen anzuerkennen, macht Ökumene unmöglich.
Was will Benedikt also? Einen Weg aus der "Diktatur des Relativismus" weisen, indem er das Profil des katholischen Christentums schärft? Er begibt sich jedoch mit der Ausmalung des katholischen Partikularismus zugleich in die Gefahr, den universellen Anspruch seiner Kirche zu verspielen. Möglicherweise will er das aber: Kontraste schärfen statt Homogenität. Damit bringt er alle diejenigen gegen sich auf, die sich von seinem katholischen Club nicht angesprochen fühlen.
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