Küppersbusch und die Expertokratie
In der taz vom Montag antwortete Friedrich Küppersbusch auf die Frage, ob er denn überhaupt noch nachvollziehen könne, worum es bei der Gesundheitsreform geht:
Nein, und es führt mich zu der These, dass es neben dem Recht, gut regiert zu werden, ein gleichrangiges Recht gibt, Regierungshandeln und Gesetzgebung verstehen zu können. Die konkrete deutsche Sehnsucht nach Führung ist in eine eher wabernde Sehnsucht nach Expertokratie verdampft; und die Debatte um die Gesundheitsreform ist nur noch unter der Überschrift "die Eltern werden`s schon richten" psychologisch verkraftbar. Auch weil viele Journalisten mit den Regierenden gemeinsame Sachen machen und dünkelhaft alle für doof, populistisch und nicht diskursfähig halten, die nicht mehr folgen können. Das reißt dann die Marktlücke auf für die ganz üblen Vereinfacher, siehe NPD. Die Leute wählen so doof, wie sie vorher verkindert werden.Wenn es wahr ist, dass viele Journalisten durch ihre Spezialisierung zu abgehoben sind, bzw. mit der Politik kooperieren, anstatt im Auftrag ihrer Leserschaft die Politik zu hinterfragen, dann gilt es natürlich um so mehr, die Medien kritisch zu rezipieren und selbständig nach Informationen zu suchen. Bloggen kann dabei ein Weg sein. Das muss nicht unbedingt als generelle Kritik am Journalismus verstanden werden. Demokratie und Aufklärung können sich nun mal nur verwirklichen, wenn sie "von unten" ausgehen.
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